Pagode; Ralf Werner

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Fotodokumentation


Ort

Schlossberg, Schloss Hellenstein, 89522 Heidenheim

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Künstlerin, Künstler

Ralf Werner

Technische Angaben

Werktechnik, Material

Pumpenhaus, Holz, Stahl und Dachziegel

Maße

820 x 540 x 450cm

Kurzbeschreibung

Die Fachwerkkonstruktion des Pumpenhaus wurde in Originalgröße nachgebaut und auf das ur-sprüngliche Gebäude aufgesetzt.

Zeitangabe

Entwicklung und Ausführung 2006-2007

Inhaltliche Beschreibung

Ebenfalls eine Intervention, also einen Eingriff in eine bestehende räumliche Situation, nimmt Ralf Werner vor. Anders als Harald Kröner wählt er jedoch keinen häufig frequentierten Transitraum, sondern ein kleines Gebäude, das alleine am Hang des Heidenheimer Schlossbergs steht. Im Ambiente des Schlossparks wirkt das fensterlose Fachwerkhaus merkwürdig fremdartig, denn offenkundig erfüllt es weder die Funktion eines Pavillons noch eines Toilettenhäuschens. Bei dem rätselhaften Haus handelt es sich um die Pumpenstation eines in den Berg hinein gebauten Wasserreservoirs. Dem Geist der Zeit vor dem 1. Weltkrieg entsprechend hat man dessen technische Funktion jedoch bewusst verschleiert, in dem man es mit einem Fachwerk versah, das an einen Holzpavillon denken lässt. Das Pumpenhäuschen stellt also eine Illusionsarchitektur dar, wie sie bei technischen Gebäude des frühen 20. Jahrhunderts häufig zu finden ist.

Dieser Architektur setzt nun Ralf Werner – im Wortsinne – die Krone auf, indem er die alte Fachwerk-konstruktion exakt kopiert und auf das Dach des Gebäudes setzt. Damit macht er die Idee, die die-ser Illusionsarchitektur zugrunde liegt – also den Holzpavillon – erst richtig sichtbar, und realisiert ihn zugleich als wirkliche Architektur, die - auf Grund ihrer Lage - dem Besucher jedoch weiterhin unzu-gänglich bleibt. Doch mit der Verdoppelung des Fachwerks macht Ralf Werner nicht nur den Illusio-nismus der ursprünglichen Architektur wahrnehmbar, sondern er verwandelt das Gebäude damit zugleich in eine Pagode, deren Merkmal das Prinzip der (sukzessiven) Wiederholung einer hölzernen Grundkonstruktion ist. Diese Verwandtschaft des illusionistischen Pavillons mit asiatischer Pagoden-architektur verweist ihrerseits auf die lange Tradition exotischer Illusionsarchitektur in europäischen Landschaftsgärten, wofür der Chinesische Turm im Englischen Garten der Stadt München wohl das bekannteste Beispiel ist.

Quelle: Dr. René Hirner; http://www.bildhauersymposion.heidenheim.com

Organisatorischer Rahmen, Eigentümer

Bildhauersymposion Heidenheim, „Werk 07“

Eigentümer: Eigentum des Künstlers

Kooperationen

Das Werk entstand in Zusammenarbeit mit GBH – Grundstücks- und Baugesellschaft AG Heiden-heim

Diskussion

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