Moosbrunnen; Susanne Bayer
Fotodokumentation
Ort
Berlin Lichtenberg, Anton-Saefkow-Platz, 10369 Berlin
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Künstlerin, Künstler
Technische Angaben
Werktechnik, Material
Bewässerungsanlage, Moosmatten auf vorhandenem Betonbrunnen von 1985
Maße
600 x 900 x 800 cm (H x L x B)
Kurzbeschreibung
Der 1985 gebaute Betonbrunnen soll mit einem Edelstahlgitter überzogen werden. Das Gitter hat einen Abstand von 5cm zum Beton. Zwischen Beton und Gitter wird eine Bewässerungsanlage verlegt, sowohl die Rohre als auch die Düsen werden am Gitter befestigt. Auf das Gitter werden in regelmäßigen Abständen Gewindebolzen zur Befestigung der Moosmatten aufgeschweißt. Das Moos wächst auf Geofliesmatten bestehend aus Polyamidschlinggewebe und Mineralwollfasern. Sie werden normalerweise zur Dachbegrünung, aber auch zur Begrünung senkrechter Fassaden und Schallschutzwände verwendet. Diese Matten sind mit vier verschiedenen Moosen ( Bryum argentum, Bryum bicolor, Ceratodon purpureus, Tortula rualis) vorkultiviert. Die Moosmatten werden zum einen an den Gewindebolzen festgeschraubt zum anderen mit Kunststofffaden am Gitter „festgenäht“, so dass sie auch an den Unterseiten fest anliegen. Der Brunnen hat eine Oberfläche von 326 qm, wird diese Fläche mit Moos bedeckt, wirkt ich das im Hinblick auf die Feinstaubindung positiv auf das Mikroklima des Platzes aus.
Zeitangabe
Konzeption 2006, noch nicht realisiert
Inhaltliche Beschreibung
Moosbrunnen:
Die Brunnenanlage des Architekten Peter Schubring auf dem Anton-Saefkow-Platz greift in der Bauweise, dem Material und der Gestaltung Prinzipien der sie umgebenden Architektur auf. Sie ist ein prägendes Element dieser Stadtlandschaft. Deshalb soll sie erhalten bleiben, aber auch etwas umgedeutet werden:
Der Brunnen soll durch das Bewachsen mit Moos einen anderen Charakter bekommen. Die Betonkonstruktion wird weich, frisch grün und lebendig, auch im Winter, die Kanten werden diffus. Dazu wird der Brunnen mit einem weitmaschigen Netz aus Bewässerungsschläuchen überzogen, wie sie für die automatische Gartenbewässerung verwendet werden. Aus kleinen Düsen wird dreimal am Tag kurzzeitig Wasser auf das Moos gesprüht. So bleibt das Moos auch im Sommer grün und das Element Wasser wird auf subtile Weise erhalten.
Die beiden funktionslos gewordenen Becken werden zu Gunsten einer größeren benutzbaren Fläche (Wochenmarkt, Veranstaltungen) abgebaut. Um den Brunnen herum wird ein Sumpfbeet angelegt, das das überschüssige Wasser auffängt und gleichzeitig eine gewisse Distanz zum Brunnen schafft, die zum einen das Moos schützt und zum anderen die Passanten vor dem Spritzwasser bewahrt. Einige Segmente der Beckenumrandung werden zu Sitzbänken umgebaut, die jeweils westlich und östlich des Moosbrunnens aufgestellt werden.
Quelle: Wettbewerbsentwurf Susanne Bayer
Organisatorischer Rahmen, Eigentümer
1. Preis im zweistufigen Ideenfindungsverfahren im Sommer 2006 für den Brunnenstandort Anton-Saefkow-Platz, Berlin Lichtenberg;
Auslober: Bezirk Lichtenberg
Kooperationen
- Beate Heyne, Architektin und Bausachverständige, Büro gebaute welten
- Michael Siemsen, Biologe am Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte an der Humboldt-Universität, jetzt bei der Firma Behrens Systementwicklung
- Fa. W. Behrens Systementwicklung, Groß Ippener
Diskussion
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