Wanderboje; Urban Art (Peschken/Pisarsky)
Fotodokumentation
Ort
Wechselnde Standorte im Kreis Borken NRW
Borken (Kreis), Bentheimer Str. vor der ehem. Baumwollspinnerei „Weisse Dame“, 48599 Gronau
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Schöppingen, Schöppinger Berg, vor der ehem. Nato-Raketen Abschussbasis, 52°05’44.02’’ N 7°17’24.11’’ O, 48624 Schöppingen
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Stadtlohn, Am Markt, 48703 Stadtlohn
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Künstlerin, Künstler
Technische Angaben
Werktechnik, Material
Solarpaneel, kegelförmiger Edelstahlkörper, programmierbare LED-Laufschrift, auf Anhänger montiert
Maße
ca. 385 x 265 x 165 cm (H x L x B)
Kurzbeschreibung
Solarbetriebene, mobile Wanderboje zum Markieren von historisch oder persönlich bedeutungsvollen Orten mittels einer programmierbaren LED-Laufschrift. Die Wanderboje wird an immer wechselnden Standorten aufgestellt, wo sie durch ihre auffällige Form und Laut- und Blinksignale auf versteckte Bedeutungen aufmerksam macht. Die konkrete Bedeutung des Ortes wird durch den jeweiligen Benutzern definiert, der seinen Text als LED-Laufschrift eingibt. Die Wanderboje kann von jedem Einwohner des Kreises Borken mit einem Bestellschein angefordert werden und an einem beliebigen Ort im ruhenden Verkehr abgestellt werden, da der Anhänger offiziell zugelassen ist und TÜV besitzt. Durch das Solarpaneel ist die Wanderboje autark und die Stromversorgung der LED-Laufschrift gesichert. Den Inhalt der Laufschrift bestimmt der jeweilige Benutzer. Bis zu 4000 Zeichen sind programmierbar.
Zeitangabe
Inbetriebnahme 2005, auf Wanderschaft im Kreis Borken bis 2010
Inhaltliche Beschreibung
Das Berliner Künstler-Doppel URBAN ART (Anne Peschken und Marek Pisarsky), das die Wanderboje entwickelt hat, nennt sie eine „mobile Markierungsskulptur für Orte mit Geschichte(n)“. Sie taucht auf und ab im Ozean der Geschichte.
Auslöser für ihr künstlerisches Konzept war die Begegnung mit einer Vielzahl unterschiedlichster Mahn- und Gedenktafeln, -steinen und -stelen, von denen sich die Künstler bereits bei ihrer ersten mentalen Anwärmversuchen im Kreis Borken umringt sahen. So viel Erinnern und Gedenken war nie!
[...]
URBAN ART setzen ganz auf das Erzählen als Mittel der Überlieferung, das Erzählen als Kultur, als Ausbildung, als Bewegung, als Aufforderung, nicht zu vergessen. Mit der Wanderboje soll weniger dem offiziell kommentierten historischen Mainstream als vielmehr der „unentdeckten, versteckten und unterdrückten“ Geschichte vor Ort, z.B. eben im Kreis Borken, eine neue Möglichkeit der Erschließung gegeben, mithin die privaten Geschichten der Bürger öffentlich gemacht werden.
URBAN ART vermerken: „Die Art und Weise, wie im Kreis Borken Geschichte erinnert wird, schien uns allerdings ein wenig autoritär, da auf den Gedenktafeln immer nur „Wahrheit“ als Tatsache verkündet wird. Unterschiedliche Meinungen zu historischen Sachverhalten lassen sich auf den kleinen Tafeln schlecht darstellen.“ Also hat die Wanderboje auch die Aufgabe, nicht nur Andersdenkenden eine Plattform zu bieten und Gegenargumente vorzubringen, sondern zuallererst Teilen der schweigenden Mehrheit zur Artikulation zu verhelfen – unter Zurverfügungstellung eines einfachen, kostengünstigen Werkzeuges, einer transportablen Erinnerungshilfe, mit der „private Erinnerungsorte oder Gedenkstellen eingerichtet und markiert werden können“.
Quelle: Christoph Tannert, Katalog der Skulpturbiennale Münsterland 2005
Organisatorischer Rahmen, Eigentümer
Skulpturbiennale Münsterland 2005, Kreis Borken NRW
Kooperationen
Armin Kley, Geyer Metallbau GmbH
Diskussion
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