17. Juni 1953; Wolfgang Rüppel

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Fotodokumentation

Ort

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Künstlerin, Künstler

Wolfgang Rüppel

Technische Angaben

Werktechnik, Material

Siebdruck auf übereinanderliegende Glasplatten, Steineinfassung, Platzgestaltung

Maße

ca. 24 x 3m

Kurzbeschreibung

Eine historische schwarz-weiss Fotografie diente als Vorlage für die grob gerastete und übereinanderliegende Glasplatten, die sich überlagern und damit eine changierende Bodenintarsie bilden.

Das weiterbearbeitete Zeitungsbild wurde auf die grünlichen Glasplatten gedruckt und bodenbündig in den Platz eingelassen. Die angeschrägte Steinbrüstung rahmt das Bild und nimmt somit formalen Bezug auf die Säulenhalle.

Zeitangabe

Wettbewerb 1997

Realisierung 2000

Inhaltliche Beschreibung

Der Vorplatz des damaligen Hauses der Ministerien der DDR war zentraler Schauplatz der Massendemonstration im Juni 1953. Sie war eine der wenigen politischen demokratischen Aufstände in der gesamtdeutschen Geschichte. Ihr fiel ebenso eine wichtige Rolle in der deutsch-deutschen Geschichte zu.

Diese erste Massenerhebung im Machtbereich der Sowjetunion wurde mit wahrscheinlich 100 Menschensopfern erkauft, weitere 1000 wurden zu teils hohen Freiheitsstrafen verurteilt.

An diese Ereignisse erinnert das Denkmal von Wolfgang Rüppel. Es zitiert eine schwarz-weiss Pressefotografie der Demonstration an diesem Ort. Die zwei übereinander liegenden grünlichen Glasplatten sind grob gerastet. Zwei Schichten vom Siebdruck lassen sich nicht scheinbar im Auge des Betrachters nicht scharf stellen. Es entsteht ein wechselvolles Interchangieren. Die zentral auf dem Vorplatz befindliche Arbeit rahmt eine angeschrägte Steinbrüstung.

Die Arbeit nimmt in Position und Maß Bezug auf das Wandbild Max Lingners von 1952 in der gegenüberliegenden Pfeilervorhalle. Das Propagandabild aus Meissner Porzellanfliesen trägt den Titel: „Die Bedeutung des Friedens für die kulturelle Bedeutung der Menschheit und die Notwendigkeit des kämpferischen Einsatzes für ihn“. Es stellt „die DDR-Gesellschaft als fröhliches Kollektiv auf dem Weg in die eine glückliche Zukunft“ (Stefanie Endlich „KunstStadtRaum") dar.

An gleicher Stelle in der Pfeilerhalle befand sich ein Soldatenfries des Stuttgarter Malers und Bildhauers Arnold Waldschmidt, den die neue Arbeit palimpsestartig konterkariert. Aus der Gegenüberstellung beider erwähnten Arbeiten entsteht ein markanter Kontrast zwischen der sozialistischen Ideologie und der Realität, die die gegen die wachsende SED-Repression protestierenden Bürger anschaulich repräsentieren.(Judyta Koziol)

Organisatorischer Rahmen, Eigentümer

geladener 2-stufiger Wettbewerb der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung 1997

Kooperationen

Entwurf und Gestaltung des Platzes: Ute Piroeth, Köln

Diskussion

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