Signalkugel; Ulrike Mohr

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Fotodokumentation

Ort

Berlin-Kreuzberg, Doppelkaianlage May-Ayim-Ufer 9, 10997 Berlin

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Künstlerin, Künstler

Ulrike Mohr

Technische Angaben

Werktechnik, Material

Leuchtkugel aus GFK und LED Beleuchtung, Aluminiummast mit innenlaufendem Pneumatikkolben, Kompressor, elektronische und pneumatische Steuerung, Bewegungsmelder, in Edelstahl geätzte Grafik.

Maße

Höhe Metallmast 10 m; Kugeldurchmesser 1,60 m, Fallhöhe der Kugel ca. 4,50 m

Kurzbeschreibung

Bewegliche Leuchtkugel die über einen Bewegungsmelder auf den Schiffsverkehr der Spree reagiert. Fährt ein Schiff an der Signalkugel vorbei, fällt die Signalkugel nach unten und wird anschließend über Druckluft wieder in ihre Ausgangsposition nach oben bewegt. Am Mastfuß befindet sich ein in Edelstahl geätztes Panorama. Die Grafik zeigt in An- und Aufsicht den Funktionsablauf der Signalkugel bei vorbeifahrendem Schiffsverkehr und die Himmelsrichtungen an. Die Pneumatikanlage und der Kompressor befinden sich innerhalb der Kaianlage.

Zeitangabe

Inbetriebnahme 2010

Inhaltliche Beschreibung

An die Stelle des ehemaligen Leuchtturmes der Doppelkaianlage ist ein vertikales Leuchtzeichen gesetzt. Die Signalkugel markiert diesen bewegten Ort von weitem und ist von der anderen Uferseite der Spree, von der Oberbaumbrücke aber auch vom Schlesischen Tor als Zeichen mit nautischen Bezügen wahrnehmbar und knüpft an die Formensprache von Bojen und Leuchtfeuern der Schifffahrt an.

„Berlin ist vom Wasser weg gebaut. Im Gegensatz zu Städten wie Venedig oder Istanbul, stellen die meisten Häuser in Berlin eine Front zum Wasser dar. Obwohl Berlin von Wasseradern durchzogen ist, haben fast alle Häuser ihre Rückseite zum Wasser ausgerichtet. Die täglichen Verkehrsflüsse pendeln über die Brücken. Die Spree selbst fließt langsam, in heißen Sommern sogar rückwärts. In Kreuzberg gibt es eine kleine Öffnung hin zum Wasser, das May-Ayim-Ufer. Direkt neben der Oberbaumbrücke liegt heute noch die historische Doppelkaianlage, an der sich früher ein innerstädtischer Leuchtturm befand. Der historische, kriegszerstörte Leuchtturm wird durch das vertikale Lichtzeichen ersetzt, das vom Wasser, vom nördlichen Ufer, der Oberbaumbrücke und aus der Richtung Schlesisches Tor wahrnehmbar ist.  Die Signalkugel ist ein markantes, von weitem sichtbares Zeichen, das auch nachts leuchtet. 

Die Installation Signalkugel besteht aus Licht und Bewegung. Ein Spiel mit der sich bewegenden Wasseroberfläche und dem Schiffsverkehr. Die orangerote Signalleuchtkugel ist mit einer Schiffserkennung auf der Spree verbunden - fahren Schiffe vorbei oder legen diese an der Doppelkaianlage an, fällt die Kugel nach unten. Langsam wird die Leuchtkugel dann wieder nach oben gezogen und verharrt in Warteposition, bis das nächste Schiffe vorbeifährt. Durch die geplante Lichtinstallation wird das Westufer der Spree als Zugang Kreuzbergs zum Wasser visuell gekennzeichnet und markiert. Weithin sichtbar leuchtet der maritime Signalball und setzt bei Tag und bei Nacht ein urbanes Zeichen.

1) Bis ins 19. Jahrhundert hing die Navigation auf hoher See von der genauen Kenntnis der Uhrzeit ab. Um diese anzuzeigen, wurden in vielen großen Hafenstädten Timeballs eingesetzt. Zeitbälle, die an erhöhten Punkten am Hafen an Masten hochgezogen und zu einer festgelegten Uhrzeit fallen gelassen wurden. Die Seefahrer konnten daraufhin ihre Chronometer eichen und damit auf offener See die Längen- und Breitengrade bestimmen.

2) In Hamburg existiert eine Schiffsbegrüßungsanlage, welche die jeweilige Nationalhymne der einlaufenden Schiffe über Lautsprecher abspielt.“

Quelle: Ulrike Mohr aus dem Exposee zum Wettbewerb, 2008

Organisatorischer Rahmen, Eigentümer

Auftraggeber und Eigentümer ist das Land Berlin anlässlich der denkmalgerechten Erneuerung der Doppelkaianlage am May-Ayim-Ufer durch die Architekten Kohlmeier + Bitsch, Berlin. Die Arbeit entstand im Rahmen eines eingeladenen Kunstwettbewerbes des Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, 2008.

Kooperationen

Entwicklung und Ausführung durch die Ingenieure Armin Kley, Albdruck Berlin, Jürgen Holzhäuser Ingenieurdienstleistungen und die Bildhauerwerkstatt des BBK; Hannah Pelny, Büro 313;

Statik: Gerald Schulze,

Firmen: Brauer-GFK, Weidling GmbH und Mema Metallbau,

Grafikdesign Edelstahlätzung: Ariane Spanier

Diskussion

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