Money-Penny; Anja Jensen

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Fotodokumentation

Ort

Münster, Westfälisch-Lippische Sparkassenakademie, Bröderichweg 52/54, 48159 Münster in Google Maps anzeigen lassen

Künstlerin, Künstler

Anja Jensen

Technische Angaben

Werktechnik, Material

Videoinstallation: 300 m Isolierschlauch ø 14 cm, 12 Überwachungsmonitore 10´´,12 ummantelte Stahl-Zylinder, computergesteuerte Videoanlage

Maße

Höhe 11m, Breite x Tiefe ca. 3,8 x 3,8m

Kurzbeschreibung

Im Treppenhaus sind 12 Monitore angebracht. Eingepackt in schlauchummantelten Zylindern und durch 300 m mattschwarze weiche Schläuche miteinander verbunden, bilden sie ein das Treppenhaus durchspannendes flexibles Leitungssystem, das den Hohlraum des Treppenhausschachtes in einen skulpturalen Bildraum verwandelt. Über einen Zufallsgenerator gesteuert erscheinen auf je 10 Monitoren in vielen leuchtenden Farben aufblinkende leere Drehteller einer Münzzählmaschine, 2 weitere Monitore zeigen, wie sich Münzen auf dem Drehteller sammeln bzw. wieder verschwinden. Es entsteht der Eindruck eines sich in ständigem Fluß befindlichen Systems, welches den Geldsegen für wenige Sekunden auf einen der 12 Monitore verteilt, um ihn anschließend wegzuschlucken und anderenorts wieder auszuwerfen.

Zeitangabe

Wettbewerb 2000 / Realisierung 2001

Inhaltliche Beschreibung

Von der Lichtkuppel bis zum Boden schlingt sich ein monumentales Gewirr voluminöser schwarzer Schläuche, ein Dschungel dickleibiger Lianen. An Kreuzungspunkten unterbrechen zwölf Monitore das großförmige Dickicht. Auf jeweils einem davon häufen sich ein Münzstapel, wie in einer Geldzählmaschine: Münzen schießen zentripetal zusammen, Münzen werden zentrifugal nach außen gefegt, bis der Monitor leer ist. Parallel dazu füllt und leert sich ein anderer Bildschirm mit der gleichen Sequenz. Euro-Geldstücke treten hervor und tauchen ab, nichts geht verloren. Irgendwie doch: das Prinzip kommunizierender Röhren, bei dem es nicht vorkommt, dass ein englischer Jungbänker die halbe Bank von Singapur digital abräumt.

Ein Zufallsgenerator bestimmt die Bewegungen. Elf Monitore gehen immer leer aus, nur einer wird mit Geld bedient. Darf man vereinfachen: Sog und Schleuder, Einzahlung und Auszahlung, auf den Punkt hin dramatisiert? Die Abstraktion Bank, auf dem aktuellen Stand sichtbar und skulptural konkret gemacht?

Doch „Money Penny“ öffnet sich noch in einem weiteren Horizont von Assoziationen. Erinnert der hektische Zu- und Abstrom nicht an Spieltische, an Roulette und die flinken Rechen der Croupiers? Ruft der springende Kreislauf, in dem die Münzen von oben nach unten und zurück wandern, nicht Lebensräder an mittelalterlichen Kirchenfassaden wach? Gewinnt das Video-Stück so nicht eine tiefere Dimension? Hinter der profanen Metapher für Geld und Bank taucht die alte Schicksalsfrage nach dem wandelbaren Glück hervor. Auszug aus: Manfred Schneckenburger: Euro-Spiele, in: Kunst in die Sparkassenakademie. Ein Kunst-am-Bau-Wettbewerb der Westfälisch-Lippischen Sparkassenakademie, Kunstakademie Münster, 2002, S. 33


Organisatorischer Rahmen, Eigentümer

ausgelobt durch den Kunst-am-Bau-Wettbewerb der Westfälisch-Lippischen Sparkassenakademie, 2000.

Eigentümer ist die Westfälisch-Lippische Sparkassenakademie Münster

Kooperationen

Konstruktion und Aufbau: Christian Geißler, Münster

Diskussion

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