Museumsgarten Teheran

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Der knapp 1 Hektar große Museumsgarten im Stadtteil Tajrish war Privatgarten der Familie des obersten Generals Ahmad Amir-Ahmadi unter Mohammad Reza Shah Pahlavi. Nach Jahren unterschiedlicher Nutzung ist er heute in städtischem Besitz. Er wurde sorgfältig restauriert und zu einem traditionellen persischen Garten und Park für Skulpturen mit Malschule, einer Fotogalerie, Museumsshop und einem Café umgebaut.

Am 18. Mai 2007 eröffnet, beherbergt er Miniaturen von Architekturdenkmälern und iranischen Sehenswürdigkeiten des 16. und 17. Jahrhunderts, wie den Vierzigsäulen-Palast und dem Pavillon Hasht Behesht (Acht Paradiese) und neuerer Bauwerke, wie den Azadi-Turm (Freiheitsturm, s. Abb.), 1971 als "Denkmal des Schahs" erbaut. Die Modelle wurden 1971 anlässlich des 2500-jährigen Jubiläums der Persischen Monarchie von italienischen Bildhauern angefertigt, jedoch bisher nie ausgestellt. Auch aktuelle Architekturmodelle, wie das des 2007 fertiggestellten 435 Meter hohen Fernsehturms Borj-e Milad werden hier gezeigt.

Den Hauptteil der Werke im Museumsgarten bildet eine wechselnde Präsentation zeitgenössischer Skulptur. In Absprache mit der Iranischen Bildhauervereinigung bietet er Künstlern für jeweils ein Jahr Gelegenheit ihre Großskulpturen öffentlich auszustellen. So finden auch einzelne Werke der vergangenen Skulptur Biennalen Iranischer Künstler hier ihren Platz.


Die Skulptur Biennale Teheran wird seit 1995 als nationaler Wettbewerb von der Iranischen Bildhauervereinigung zusammen mit dem Ministerium für Kunst und Islamische Kultur, der Stadtverwaltung und dem Museum für zeitgenössische Kunst ausgelobt. 2007/08 findet der Wettbewerb bereits zum 5. Mal statt. Von einer international besetzten Jury wurden aus 371 Bewerbern 103 Künstler ausgewählt und eine Ausstellung mit insgesamt 112 Skulpturen im Museum für zeitgenössische Kunst zusammengestellt. Die Preisträger erhalten neben 20 Bahar Azadi-Goldmünzen eine 1-monatige Forschungsreise nach Frankreich.

Ebenfalls 2007 wurde das erste Internationale Skulptur Symposium in Teheran veranstaltet. Austragungsort war der Chitgar-Park, einer der größten Parks der Provinz am westlichen Rande der Stadt. Von Februar bis März arbeiteten dort insgesamt 22 Künstler für 3 Wochen öffentlich an ihren Skulpturen. Der Einladung war eine Bewerbung von 370 Künstler aus aller Welt vorausgegangen. Nach Abschluss der Arbeiten wurden 7 Preise von in Höhe von 40.000$ bis 4.000$ vergeben. Der 1. Preis in Höhe von 70.000$ wurde nach Entscheidung der Jury nicht vergeben. Den 2. Preis erhielt der Irakische Künstler Ali Jabbar Hussein, für seine "Untitled" Arbeit aus weißem Marmor (s. Abb.). Der 3. Preise ging an Sahand Hesamian aus Iran für die Stahlskulptur "The Circle of Mehr", weitere Preise erhielten Marcelo Wong aus Peru und Bert Van Loon, Niederlande für seine "Untitled" Skulptur aus Glas und Stein (s. Abb.). Die Arbeit des schottischen Holzbildhauers Aeneas Wilder, "o.T." (Stuhl, s. Abb.) oder des englischen Künstlers Alan Waters wurde nicht prämiert. Zusammen mt den anderen Arbeiten des Symposiums sind sie im Eigentum der Stadt und nun im Museumsgarten ausgestellt.

Thorsten Goldberg

(zuerst erschienen unter Teheran Fragmente zus. mit Sibylle Hofter in Kunststadt-Stadtkunst Nr. 55, Informationsdienst des Kulturwerks des bbk Berlins im Frühjahr 2008)

Öffnungszeiten:

Der Museumsgarten ist täglich von 8:00Uhr bis Mitternacht geöffnet; Dr. Hesabi Street No. 10, Shahid Darbandi, Tajrish Square, Teheran; der Eintritt ist frei.


Aus der Sammlung Schaufenster