Der Lahme und der Blinde; Uwe Meints: Unterschied zwischen den Versionen

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== Inhaltliche Beschreibung ==
== Inhaltliche Beschreibung ==
Als Inspiration diente Meints ein Gedicht von Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769) und die darin formulierte Idee, dass sich zwei Unvollkommene zum gegenseitigen Vorteil verbinden. Sie besinnen sich, nicht neidvoll auf den Vorteil des Anderen zu blicken und zu klagen, sondern sich gegenseitig zu unterstützen.
Als Inspiration diente Meints ein Gedicht von Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769) und die darin formulierte Idee, dass sich zwei Unvollkommene zum gegenseitigen Vorteil verbinden. Sie besinnen sich, nicht neidvoll auf den Vorteil des Anderen zu blicken und zu klagen, sondern sich gegenseitig zu unterstützen. Das Gedichts Gellerts findet sich in den Sockel eingraviert. Auf der Vorderseite stehen die Zeilen:
 
"Der Blinde und der Lahme"


Der Blinde und der Lahme
Von ungefähr muss einen Blinden
Von ungefähr muss einen Blinden
Ein Lahmer auf der Straße finden,
Ein Lahmer auf der Straße finden,
Und jener hofft schon freudenvoll,
Und jener hofft schon freudenvoll,
dass der andere ihn leiten soll.
dass der andere ihn leiten soll.
Dir, spricht der Lahme, beizustehn?
Dir, spricht der Lahme, beizustehn?
Ich armer Mann kann selbst nicht gehn.
Ich armer Mann kann selbst nicht gehn.
Doch scheints, dass du zu einer Last
Doch scheints, dass du zu einer Last
Noch sehr gesunde Schultern hast.
Noch sehr gesunde Schultern hast.


 
Auf der rechten Seite des Sockels folgt:


Entschließe dich, mich fortzutragen:
Entschließe dich, mich fortzutragen:
So will ich dir die Stege sagen:
So will ich dir die Stege sagen:
So wird dein starker Fuß mein Bein,
So wird dein starker Fuß mein Bein,
Mein helles Auge deines sein.
Mein helles Auge deines sein.
Der Lahme hängt mit seiner Krücken
Der Lahme hängt mit seiner Krücken
Sich auf des Blinden breiten Rücken.
Sich auf des Blinden breiten Rücken.
Vereint wirkt also dieses Paar,
Vereint wirkt also dieses Paar,
was einzeln keinem möglich war.
was einzeln keinem möglich war.


 
Auf der Rückseite des Sockels steht:


Du hast das nicht, was andere haben,
Du hast das nicht, was andere haben,
Und andern mangeln deine Gaben,
Und andern mangeln deine Gaben,
Aus dieser Unvollkommenheit
Aus dieser Unvollkommenheit
Entspringet die Geselligkeit.
Entspringet die Geselligkeit.
Wenn jenem nicht die Gabe fehlte,
Wenn jenem nicht die Gabe fehlte,
Die, die die Natur für mich erwählte:
Die, die die Natur für mich erwählte:
So würd er nur für sich allein
So würd er nur für sich allein
Und nicht für mich bekümmert sein.
Und nicht für mich bekümmert sein.


die linke Seite des Sockels schließt das Gedicht ab:


 
Beschwer die Götter nicht mit Klagen!
Beschwer die Götter nicht mit Klagen !
 
Der Vorteil, den sie dir versagen,
Der Vorteil, den sie dir versagen,
und jenem schenken, wird gemein.
und jenem schenken, wird gemein.
Wir dürfen nur gesellig sein.
Wir dürfen nur gesellig sein.
 
Christian Fürchtegott Gellert (1715 – 1769)
 
2004 gestiftet vom Verkehrs- und
nach Christian Fürchtegott Gellert ( 1715 – 1769 )
Verschönerungsverein Dülken e.V.
Bildhauer Uwe Meints


== Organisatorischer Rahmen, Eigentümer ==
== Organisatorischer Rahmen, Eigentümer ==

Version vom 4. Dezember 2008, 14:27 Uhr

Fotodokumentation

Ort

Viersen-Dülken, Moselstraße 6 (vor dem Pastorat), 41751 Viersen

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Künstlerin, Künstler

Uwe Meints

Technische Angaben

Werktechnik, Material

Bronzeguss, Marmorsockel

Maße


Kurzbeschreibung Der blinde Mann wirkt kräftig und muskulös. Seine Augen sind geschlossen. Huckpack schleppt er einen zweiten Mann. Dessen Augen und Mund sind weit aufgerissen. Heftig gestikulierend gibt er Anweisungen.

Zeitangabe

Aufstellung, 26.5.2004

Inhaltliche Beschreibung

Als Inspiration diente Meints ein Gedicht von Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769) und die darin formulierte Idee, dass sich zwei Unvollkommene zum gegenseitigen Vorteil verbinden. Sie besinnen sich, nicht neidvoll auf den Vorteil des Anderen zu blicken und zu klagen, sondern sich gegenseitig zu unterstützen. Das Gedichts Gellerts findet sich in den Sockel eingraviert. Auf der Vorderseite stehen die Zeilen:

Der Blinde und der Lahme Von ungefähr muss einen Blinden Ein Lahmer auf der Straße finden, Und jener hofft schon freudenvoll, dass der andere ihn leiten soll. Dir, spricht der Lahme, beizustehn? Ich armer Mann kann selbst nicht gehn. Doch scheints, dass du zu einer Last Noch sehr gesunde Schultern hast.

Auf der rechten Seite des Sockels folgt:

Entschließe dich, mich fortzutragen: So will ich dir die Stege sagen: So wird dein starker Fuß mein Bein, Mein helles Auge deines sein. Der Lahme hängt mit seiner Krücken Sich auf des Blinden breiten Rücken. Vereint wirkt also dieses Paar, was einzeln keinem möglich war.

Auf der Rückseite des Sockels steht:

Du hast das nicht, was andere haben, Und andern mangeln deine Gaben, Aus dieser Unvollkommenheit Entspringet die Geselligkeit. Wenn jenem nicht die Gabe fehlte, Die, die die Natur für mich erwählte: So würd er nur für sich allein Und nicht für mich bekümmert sein.

die linke Seite des Sockels schließt das Gedicht ab:

Beschwer die Götter nicht mit Klagen! Der Vorteil, den sie dir versagen, und jenem schenken, wird gemein. Wir dürfen nur gesellig sein. Christian Fürchtegott Gellert (1715 – 1769) 2004 gestiftet vom Verkehrs- und Verschönerungsverein Dülken e.V. Bildhauer Uwe Meints

Organisatorischer Rahmen, Eigentümer

2004 gestiftet vom Verkehrs- und Verschönerungsverein Dülken e.V.

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