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Fotodokumentation


Ziel2 der Herbert-Gerisch-Stiftung ist es, die historischen Denkmäler Villa Wachholtz (1903) und den Garten des Landschaftsarchitekten Harry Maasz (1924-1926) zu erhalten und mit zeitgenössischer Kunst in Kontakt zu bringen. Es ist zentrales Anliegen, die Sammlung der Kunst im Außenraum auszubauen und wechselnde Ausstellungen skulpturaler Werke im Parkraum zu präsentieren. Zugleich verfügt die Stiftung über etwa 400 qm Ausstellungsfläche, die sich auf Gerisch-Galerie und Villa Wachholtz verteilen. Auch hier wird es regelmäßig wechselnde Ausstellungen geben, die Bestand und Programmatik der Skulpturensammlung ergänzen oder in Form von Gegenbildern kommentieren.


Skulpturenpark – Tradition und Neudenken: Warum stellen wir Skulpturen in den Naturraum und was geschieht mit diesem dabei? Es war sicher eines der folgenschwersten Neuerungen der Präsentation moderner Kunst, dass diese seit den 1950er Jahren frei von funktionellen oder repräsentativen Ansprüchen in die Landschaft gesetzt wurde. Hier sollte die Versöhnung des als gegensätzlich verstandenen Verhältnisses von Kunst und Natur erwirkt werden. Deren harmonische Einheit, in der sich der Mensch aufgehoben fühlen darf, ist das große Versprechen der Skulpturenparks jener Zeit. Doch im Moment ihrer Betrachtung wird Natur zur Landschaft, zum historisch veränderbaren Bild von Natur. So lassen uns Umweltzerstörung, technische Überformungen und künstliche Welten heute immer skeptischer auf die für ursprünglich gehaltene Natur blicken. Die Sicht auf deren Reste entpuppt sich als Sehnsucht nach Idylle. Entsprechend sind Naturbilder heutiger Künstler meist als Produkte kultureller Überformung erkennbar, als ästhetisch konstruierte Spiegelbilder gesellschaftlich bestimmter Vorstellungen von Natur. Herausragendes Beispiel hierfür bildet die neue Parkeingrenzung des Gerisch-Skulpturenparks von Olaf Nicolai, in der das Naturhafte auf das ornamentale Blumenmuster einer Wohnzimmergardine reduziert wurde. Natur ist hier zum klischeehaften Ornament erstarrt, zum spiegelnden Fenster. Idyllisch gelegen entlang des Flüsschens Schwale, ist dies die besondere Herausforderung des Gerisch-Skulpturenparks: Die Kunst auf ihr Verhältnis zur Natur zu befragen und darin enthaltene Vorstellungen von Idylle aufzuspüren – oftmals geprägt von deren tausendfach reproduzierten Abziehbildern; demzufolge die künstlerische Untersuchung jenes sprichwörtlichen antiken Arkadiens, in dem der römische Dichter Vergil bereits 40 v. Chr. das sorgenfreie Zusammenleben von Mensch und Natur verortet. Die Spanne der Naturbilder im Gerisch-Park reicht von den jugendstilig floralen Schnitzereien der 1904 von Hans Schnittger erbauten Villa Ströhmer/Wachholtz oder dem 20 Jahre später entstandenen, klare Landschaftsräume stiftenden Harry Maasz-Garten über die sorgsam in den Landschaftspark hinter der Gerisch-Villa integrierten, auch politisch zu verstehen - den Naturvisionen beispielsweise von Magdalena Abakanowicz, Ian Hamilton Finlay, Anne und Patrick Poirier bis hin zu den jüngsten künstlerischen Projekten von Olaf Nicolai, Bogomir Ecker oder Stefan Sous. Die Gerisch-Stiftung sieht die Untersuchung der künstlerischen Bilder von Arkadien als zentrale Aufgabe für einen zukunftsweisenden Skulpturenpark.

Martin Henatsch, Künstlerischer Leiter der Herbert-Gerisch-Stiftung


Arbeiten (Auswahl):

Annie; Olaf Nicolai

Heliport Gerisch-Park; Res Ingold

Autokino; Stefan Sous


Öffnungszeiten:

April bis September

Mittwoch bis Freitag von 11.00 bis 18.00 Uhr

Samstag und Sonntag von 11.00 bis 19.00 Uhr

Oktober bis März

Donnerstag bis Sonntag von 11.00 bis 18.00 Uhr

Führungen auf Anfrage: Telefon 0 43 21/55 512–0 oder 29 232–0


www.gerisch-stiftung.de

Herbert-Gerisch-Stiftung

Brachenfelder Straße 69–71

24536 Neumünster

Telefon 0 43 21/55 512–0

Fax 0 43 21/55 52 11

kontakt@gerisch-stiftung.de



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